(erschien in: Streifzüge, Nr. 59, Wien, Herbst 2013)
Die Kindererziehung findet im modernen Kapitalismus unter besonderen äußeren Bedingungen statt. In Städten verschwinden unspezifische Freiflächen als für Kinder und Jugendliche attraktive Orte. Der Autoverkehr macht das Spielen von Kindern in der Umgebung der Wohnung oft problematisch. Die Verkleinerung der Familien und der Zwang zur Individualisierung als Anbieter [...]
Archiv für 2013
In letzter Zeit grassiert bei manchen aus Ablehnung reformistischer Politik und aus politischer Ratlosigkeit eine Art Stalin-Nostalgie. Stalin (russisch: „der Eiserne“) missrät zu einer Chiffre für machtvolle Radikalität im öffentlichen Dienst. Ein hauptseitig unkritisches Verhältnis zu Stalin ist anzutreffen u. a. im Stalinbuch von Domenico Losurdo (2012), angesichts von mitgeführten Stalinbildern auf der jährlichen Luxemburg-Liebknecht-Demonstration [...]
Ein zentraler Fetisch der Lebensweise
(erschien in: Streifzüge, Nr. 58, 2013, Wien)
Auf den Märkten der kapitalistischen Ökonomie kaufen und verkaufen die Individuen selbstständig und bewähren sich dabei als mehr oder minder geschickt – nicht zuletzt in der Vermarktung ihres Eigentums bzw. ihrer Arbeitskraft. Mit dem bürgerlichen Recht macht den Individuen die Forderung schwer zu schaffen, [...]
(erschien in: Sozialistische Zeitung 7/2013)
Arno Klönne meint in der Sozialist. Zeitung 6/2013, S. 3: „Ein ‚markt‘-wirtschaftliches System schreibt das Grundgesetz … nicht vor.“ Klönne bezieht sich auf den verfassungsrechtlichen Konsens, das Grundgesetz sei wirtschaftspolitisch neutral, missversteht ihn aber. Tatsächlich schreibt das Grundgesetz keine bestimmte Wirtschaftspolitik vor. Deren Spielräume sind aber insofern begrenzt, als sich das [...]
(erschien in: Streifzüge. Wien Nr. 57 Frühling 2013)
„’Menschen ohne Welt’ waren und sind diejenigen, die gezwungen sind, innerhalb einer Welt zu leben, die nicht die ihrige ist; einer Welt, die, obwohl von ihnen in täglicher Arbeit erzeugt und in Gang gehalten, ‚nicht für sie gebaut’ (Morgenstern), nicht für sie da ist; innerhalb einer Welt, für [...]
von Meinhard Creydt, erschienen in
Berliner Debatte Initial 4, 2012, S. 114-125
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Viele traditionelle, moderne und undogmatische Sozialisten möchten wenig davon wissen, dass Konzepte einer im emanzipatorischen Sinne verstandenen nachkapitalistischen Gesellschaft den Problemen gewachsen sein müssen, die die moderne Gesellschaft mit sich bringt. Was es mit der Unterscheidung zwischen modernen und kapitalistischen Gesellschaftsstrukturen auf sich [...]