(in: Zeitschrift Marxistische Erneuerung, Nr. 139, Sept. 2024, S. 143-153)
Ehe wir „über die beste Staatsverfassung“ eine Untersuchung anstellen,
ist „zunächst genau zu bestimmen, welches Leben das wählenswerteste ist.
Ist dies nämlich unklar, muss auch die beste Staatsverfassung unklar sein“ (Aristoteles: Politik, 1223a14).
Viele wollen mit effizienteren Mitteln die heute vorherrschenden Zwecke effektiver umsetzen. Im Unterschied dazu transformiert [...]
Kategorie 'Nach dem Kapitalismus'
(in: Junge Welt, 27.6.2024, S. 12f.)
Fast alle haben von der Menschenwürde eine positive Meinung, ohne sich davon Rechenschaft abzulegen, was sie sich mit ihr einhandeln
Von der Menschenwürde ist meist die Rede, wenn es gilt, einen An- oder Einspruch zu formulieren. Allerdings geht die Menschenwürde nicht darin auf, gegen etwas geltend gemacht werden zu können. Sie [...]
(in Telepolis, 1. Juni 2024)
Das wirtschaftliche Geschehen (auf Märkten) und das Wachstum des Reichtums (als Kapital) verselbständigen sich gegen die Bevölkerung. Wie vermag sie sich selbst auf eine solche Weise zu vergesellschaften, die ein höheres Maß an Steuerung und Gestaltung gesellschaftlicher Prozesse ermöglicht?
Von der Kritik der Problemvermarktung …
Anbieter können ihre Angebote in der Marktwirtschaft [...]
Mehr Sozialität in der Reproduktion – damit schrumpft auch die Relevanz der Märkte
(In: Telepolis, 5.5.2024)
In der modernen westlichen Gesellschaft gibt es bemerkenswerte Veränderungen des Konsums. Sie betreffen die Nachfrage, die Form des Konsums und das Angebot. In Großstädten sinkt die Attraktivität des individuellen Eigentums am Auto. Vielen ist mittlerweile bewusst geworden: Mobilität geht auch mit [...]
Wie lassen sich eindimensionale Rechnungsweisen durch mehrdimensionale Bewertungsmaßstäbe ablösen?
(erschien in: Telepolis, 13.4. 2024)
“Nicht alles, was zählt, kann gezählt werden, und nicht alles, was gezählt werden kann, zählt!”
Albert Einstein
Preise haben ihre Grenzen, qualitative Indikatoren aber auch. Wie kann sich die Gesellschaft umfassend Rechenschaft ablegen von den Auswirkungen ihrer Wirtschaft?
Die Anhänger der [...]
Die Freiheiten des Bürgers und was er sich mit ihnen einhandelt
(in: Junge Welt, 12.3.2024, S. 12f.)
„Freiheit” gehört zu den prominenten Ja-Worten. Alle begrüßen ihre Schokoladenseite. Viele vermeiden es, sich Rechenschaft davon abzulegen, welche hässlichen „Neben”wirkungen und Festlegungen sie sich mit der Freiheit in der Marktwirtschaft und modernen bürgerlichen Gesellschaft einhandeln.
Diese Freiheit setzt voraus, dass [...]
Andere Schwerpunkte setzen in der Beurteilung der Gegenwart
(erschien in Telepolis, 14.1. 2024)
Der Erfolg der Wirtschaft, die Höhe des Einkommens und die Zahl der Arbeitsplätze dominieren heute als Kriterien. Viele setzen inzwischen die Beachtung ökologischer Imperative dazu. Wir stellen eine Bilanz der Gegenwart jenseits dieser Erfolgsmaßstäbe vor.
Bei den Linksliberalen bis zu den Linken – [...]
(erschien geringfügig gekürzt in:
Makroskop, Themenheft „Energie für die Wende“, Herbst/Winter 2023, S. 40-45)
Im Postwachstum-Denken sind fragwürdige Annahmen über die prinzipielle Unverträglichkeit von Ökologie und Kapitalismus weit verbreitet. Ein neu erschienener Postwachstum-„Wegweiser“ zeigt, wie diese Szene fragwürdige Ideologeme recycelt – Hauptsache, sie lassen sich irgendwie wachstumskritisch einspannen.
„Postwachstum“-Theoreme sind gegenwärtig in einem schmalen Segment populärwissenschaftlicher Publizistik anzutreffen [...]
(in: Junge Welt, 15.5. 2023)
Die Bibel ist zu einer Zeit entstanden, als es keinen Kapitalismus gab, sondern eine ganz andere Gesellschaftsordnung. Nichtsdestotrotz beziehen sich heute manche auf die „Heilige Schrift“, um aus ihr Stellungnahmen zur gegenwärtigen Erwerbs- und Geschäftswelt herzuleiten.
Auch wer sonst kaum etwas von der Bibel kennt, hat zumeist den Spruch [...]
(in: Junge Welt 26.1.2023, S. 12f.)
Weit verbreitet ist die Auffassung, ohne Konkurrenz, ohne unternehmerisches Interesse am Gedeihen des eigenen Privatbetriebs sowie ohne einzelbetriebliches Gewinninteresse gebe es keine Motive für effektives und effizientes Arbeiten. Dem Nachdenken über eine gesamtgesellschaftliche Alternative setzt diese These empfindliche Grenzen. Sie klammert interessiert Tendenzen in der Gegenwart aus, die nicht zu [...]
(in: Telepolis, 18.12.2022)
Trotz aller Aufmerksamkeit für die verschiedenen Sorten des „Marktversagens“ dominiert in modernen westlichen Gesellschaften die Akzeptanz der Marktwirtschaft. Dieser Artikel stellt in Bezug auf einige Grundfesten der Marktwirtschaft die eingefahrene Überzeugung infrage, sie sei alternativlos.
Märkte als ideale Koordination für anonyme und flüchtige Geschäftsbeziehungen
Unternehmen haben Vorbehalte, ihre Geschäftspartner wegen kleiner Kostenvorteile zu [...]
(in: Junge Welt, 23. 12. 2021, S. 12f., Überschrift: Glanz und Ramsch)
„Sinn, und dieser Satz steht fest, ist der Unsinn, den man lässt“ (Odo Marquard).
Die kapitalistische Ökonomie gilt als leistungsstark, insofern sie eine große Masse und Vielfalt von Waren und Dienstleistungen anzubieten vermag. Wir fragen nach der Qualität der Gebrauchswerte. Das Leitkriterium der [...]
„Ein Grund der gegenwärtigen Schwäche der europäischen Linken ist ihr Unvermögen, in ausreichendem Detail zu spezifizieren, was ihre alternative Vision beinhaltet und wie sie mit den mannigfaltigen Komplexitäten des sozialen Lebens in modernen Gesellschaften umgeht” (Breitenbach et. al. 1990, IX).
Die „Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft“ schreiben im Text „Umrisse der Weltcommune“ vieles [...]
Wer stellt den Angriff auf sie ins Zentrum der Politik?
(Erschien in Telepolis 10.10.2021)
Die Überforderung und Auslaugung von Menschen in der gegenwärtigen deutschen Arbeitswelt beschäftigt die Öffentlichkeit gegenwärtig weit weniger als die Belastung und Inanspruchnahme der nichtmenschlichen Natur. Viele Arbeitende stehen unter ständigem Stress, die Arbeitsanforderungen zu schaffen. Ihre Fähigkeiten, Energien und Aufmerksamkeit werden ausgepresst wie [...]
erschien in: Telepolis 11.9.2021
(als PDF 7 Seiten)
Peter Brödner (1984) und Franz Lehner (1991) verwenden den Begriff „anthropozentrische“ Technik- und Produktionsgestaltung in Abgrenzung von technozentrischen und tayloristischen Produktionskonzepten. Die menschliche Arbeitskraft solle im Verhältnis zur Maschine nicht länger „auf eine abstrakte Restgröße reduziert“ werden (Nolte 1993, 168). Nolte hebt im Unterschied zu Brödner und Lehner hervor, [...]