(in: Telepolis, 18.12.2022)
Trotz aller Aufmerksamkeit für die verschiedenen Sorten des „Marktversagens“ dominiert in modernen westlichen Gesellschaften die Akzeptanz der Marktwirtschaft. Dieser Artikel stellt in Bezug auf einige Grundfesten der Marktwirtschaft die eingefahrene Überzeugung infrage, sie sei alternativlos.
Märkte als ideale Koordination für anonyme und flüchtige Geschäftsbeziehungen
Unternehmen haben Vorbehalte, ihre Geschäftspartner wegen kleiner Kostenvorteile zu wechseln. Sie wissen es zu schätzen, sich auf zuverlässige Geschäftspartner verlassen zu können. Die Vorstellung vom Markt als Produktion von Waren für unbekannten Bedarf hat bereits heute mit der Realität nur eingeschränkt etwas zu tun.
Viele Produktionsmittel, aber auch Leistungen für den öffentlichen Konsum setzen „vorherige Abstimmung und Vereinbarungen zwischen Auftraggebern und -nehmern voraus.“ Hinzu kommen „in vielen Bereichen der Industrie zwischen- und überbetriebliche Kooperationen, die bis zur gemeinsamen Produktentwicklung und Produktionsplanung reichen können; Beispiele sind die Hersteller-Zulieferer-Beziehungen in der Autoindustrie, Cooperative commerce oder auch jede Großbaustelle“ (Imhof 2004, 64). Bei größeren technischen Anlagen gibt es öffentliche Ausschreibungsverfahren.
Die beschriebenen ökonomischen Beziehungen unterscheiden sich von anonymen und flüchtigen Kontakten auf Märkten.
Verstetigung von Beziehungen zwischen Anbietern und Nachfragern
Anstrebenswert ist es, die Einspruchsrechte von Kundenverbänden gegenüber Unternehmen auszuweiten. Kunden sind auf Märkten dann nicht mehr vereinzelt.
Sie können durch direkte Rückmeldung („voice“) auf Angebote reagieren. Damit sinkt die Notwendigkeit, zu anderen Anbietern abwandern zu müssen („exit“) und nur dadurch auf undeutliche Weise Rückmeldung geben zu können.
Zusammensetzungsfehlschluss
Die klassische Begründung für Marktwirtschaft lautet: Nur wenn jeder an sich denkt und seinen Privatinteressen folgt, ist der Allgemeinheit am meisten gedient (Adam Smith 2009, 524). Dieses Argument sieht ab vom Gegensatz zwischen individuellen rationalen Einzelentscheidungen und einem gesamtgesellschaftlichen ‚sozialen Optimum?.
In einer Wirtschaftsrezession kann es für den einzelnen Betrieb rational sein, die Produktion und die Investitionen zurückzufahren. Tun das viele Betriebe, so sinkt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und das verschärft die Rezession noch weiter.
Wenn viele das Einfamilienhaus im Grünen der Stadtwohnung vorziehen, so trägt das zur Zersiedelung bei. Märkte registrieren die Nachfrage von jedem Einzelnen nach (s)einem Auto. In der Marktwirtschaft ist kein Raum dafür, über die Einführung eines neuen zentralen Produkts unter öffentlicher Beratung über seine indirekten und nichtbeabsichtigten zukünftigen „Neben“folgen zu entscheiden.
Die Frage „Will jeder einzelne ein Auto“ unterscheidet sich von der Frage „wollen alle, dass alle Autos wollen bzw. individuell Auto fahren? Wollen alle die daraus resultierende ‚autogerechte Stadt’?“ Die Entscheidungen von Käufern bewegen sich zwischen einzelnen Angeboten. Alternative Gesamtzustände können sie nicht nachfragen. „Wahlmöglichkeit im kleinen garantiert keine Wahlmöglichkeit im großen” (Elson 1990, 75).
Soll der vereinzelte Wunsch in seinem massenhaften Auftreten nicht zerstören, was er will, so muss die Marktwirtschaft überschritten werden. „Wahlmöglichkeit im großen“ heißt: Die Bevölkerung kann beraten und entscheiden bspw. über das Verhältnis zwischen privatem Autoverkehr und einem öffentlichen Verkehrssystem.
Seit langem gibt es Auseinandersetzung über die problematischen Folgen bestimmter Güter- und Dienstleistungsangebote – vgl. die Kontroversen um die „Umwelt“- und Verkehrspolitik. Not-wendig werden gesellschaftliche Entscheidung über Proportionen z. B. zwischen öffentlicher Daseinsfürsorge bzw. öffentlichen Gütern und privatem Konsum.
Grundlegende Entscheidungen
In einer Gesellschaft des guten Lebens hat die Entscheidung über die Bereitstellung von Investitionsmitteln für bestimmte Projekte bzw. Betriebe die verschiedenen dabei maßgeblichen Ziele gegeneinander abzuwägen:
a) Auswirkung des Arbeitens und der Produkte auf die Lebensqualität der Kunden, der Arbeitenden und der von Konsum und Arbeit indirekt Betroffenen,
b) Notwendigkeiten im Rahmen der modernen Produktion, Technologie, Organisation und Vernetzung sowie
c) ökologische Belange.
Freunde der Marktwirtschaft halten die „generelle Öffnung des potentiellen Interaktionsfeldes auf eine unübersehbare Vielzahl verschiedenartiger Tauschpartner“ (Geser 1983, 112) für die einzige Gewähr dagegen, dass es zu „Filz“ oder zu Klüngel kommt.
Dagegen helfe nur der Markt als vermeintlich „offenes, fluides Feld von stets reversiblen und ad hoc initiierbaren Interaktionsverhältnissen“ (Ebd., 113). Gewiss existiert hier die Gefahr, dass Antragsteller informell diejenigen, die entscheiden, zu beeinflussen versuchen.
Weitergabe von Erfahrungen und Erkenntnissen zwischen Betrieben
Betriebsgeheimnisse sorgen dafür, dass Arbeitskollektive und Forschungs- und Entwicklungsprojekte sich gegeneinander abschotten.
In gegenseitigen Hospitationen und Beratungen wäre es – unter Voraussetzung der Überwindung des Privateigentums – möglich, dass Arbeitende aus verschiedenen Betrieben voneinander lernen, sich untereinander über „best practice“-Vorgehensweisen auseinandersetzen und sich etwas voneinander „abgucken“.
Gegenwärtig stellt sich erst auf den Märkten heraus, ob das Produkt den gesellschaftlich durchschnittlichen Standards entspricht, sie übertrifft bzw. sie unterbietet. „Das, was selbstverständlich geschehen muss, wenn man an verschiedenen Produktionsstätten erzeugt, der Ausgleich der Erzeugungsmethoden“ und Produktionsbedingungen innerhalb einer Branche vollzieht sich in der Marktwirtschaft über „den antagonistischen Konkurrenzkampf“ inklusive der Vernichtung von Betrieben (Leichter 1923, 32).
Statt diesen Umweg zu gehen, „wäre es viel einfacher und zweckmäßiger, man würde […] die Geheimnistuerei lassen und sich […] in den verschiedenen Werkstätten zusammensetzen können, um solidarisch miteinander die Erfahrungen der Produktion auszutauschen und den Erzeugungsprozess zu verbessern“ (Ebd., 31).
Eine Entwicklung in diese Richtung stellt die von Volkswagen und Amazon Web ?Services aufgebaute „Volkswagen Industrial Cloud“ dar.
Mit ihr „werden künftig die Daten aller Maschinen, Anlagen und Systeme aus sämtlichen 122 Fabriken des Volkswagen Konzerns zusammengeführt. […] Langfristig geht es auch um die Integration der globalen Lieferkette des Volkswagen Konzerns mit über 30.000 Standorten von mehr als 1.500 Zulieferern und Partnerunternehmen. Gemeinsam mit Amazon Web Services legt Volkswagen seine Industrial Cloud deshalb als offene Industrie-Plattform an, die perspektivisch auch weitere Partner aus Industrie, Logistik und Handel nutzen können.“
Das Privateigentum am Betrieb und die Konkurrenz zwischen Betrieben stehen aber im Gegensatz zur Kooperation über Betriebsgrenzen hinaus.
Er riskiert, dass Netzwerk„partner“ erfolgreiche Praktiken kopieren und in der Konkurrenz gegen ihn wenden.
Selbst wenn durch gegenseitige Beratung ein bewusster Ausgleich der Arbeitsaufwände der einzelnen Betriebe innerhalb einer Branche erreicht werden könnte, bleibt offen, welche der qualitativ verschiedenen Produkte bzw. Dienstleistungen von den Kunden mehr nachgefragt werden als andere.
Entsprechende Voraussagen sind für das Gelingen einer Planwirtschaft erforderlich, konnten aber bisher nicht befriedigend geleistet werden.
Auch entkräftet das Argument der beschriebenen branchen-internen Konsultationen nicht die These, allein auf Märkten könne sich herausstellen, in welchen Proportionen die vielen von ganz verschiedenen Branchen angebotenen Produkte und Dienstleistungen zueinander stehen. Die zentrale Planungsbehörde weiß infolge der Arbeitsteilung, Spezialisierung und den dezentralen Wissensbeständen und Kompetenzen nicht, was im Einzelnen zu tun ist.
Umgekehrt wissen die einzelnen Betriebe nicht Bescheid über die Anforderungen, die sich aus einer gesamtgesellschaftlich sinnvolle Vernetzung der vielen Handlungsketten ergeben. Eine Verstaatlichung der Wirtschaft schafft noch keine bewusste und kooperative Vergesellschaftung.
Wettbewerb muss nicht Konkurrenz sein
Wettbewerb zur Ermittlung der „besten Ideen und Lösungen“ kann stattfinden „innerhalb von übergeordneten Kooperationsstrukturen.“ Der Sieger „genießt soziale und fachliche Anerkennung, das ist Anreiz genug, kreativ und fleißig zu sein. Ähnlich funktionierten die längste Zeit Wissenschaft und Sport: Anerkennung durch andere Menschen war ausreichender Ansporn“ (Felber 2008, S. 128f.).
Von der Konkurrenz im Kapitalismus unterscheidet sich das ums Ganze. Für sie gilt: the winner takes it all. Alle müssen sich so stark wie möglich anstrengen, aber nur der Gewinner bekommt den Gewinn. Es wird in Summe sehr viel mehr Aufwand getrieben als nötig ist. Der erfolgreiche bzw. der kapitalstärkere Konkurrent verdrängt den Verlierer auf lange Sicht aus dem Geschäftsfeld.
Dominant ist in der nachkapitalistischen Gesellschaft ein anderer Antrieb: Es geht um eine Kultur, in der Menschen füreinander arbeiten und tätig sind (vgl. Creydt 2022). Wir finden bereits im Kapitalismus viele Arbeitende vor, die sich in ihrer Arbeit nicht allein an pekuniären Vorteilen orientieren, sondern arbeitsinhaltlichen Maßstäben folgen und durch ihre Tätigkeit dazu beitragen wollen, die Welt ein wenig besser zu hinterlassen (vgl. Creydt 2014, Teil I).
Motive für Innovationen sowie für effizientes Arbeiten existieren also auch ohne Konkurrenz und Privateigentum. Zudem setzen Innovationen häufig große Forschungstätigkeiten voraus. Sie sind mit hohen Kosten verbunden, und es ist im Einzelfall schwer abschätzbar, ob Forschung zu profitablen Anwendungen führt. Insofern bedürfen Forschungstätigkeiten häufig staatlicher oder halbstaatlicher Einrichtungen bzw. Finanzierung. Damit entfällt ein weiteres Argument für die These, ohne Privateigentum und Konkurrenz könne es keine Innovationen geben. (Vgl. dazu Mazzucato 2014 und die Debatte um dieses Buch.)
Als zentraler Vorteil des Marktes wird die Leistung des Preismechanismus angesehen, „jeder Art von knappen Mitteln“ einen „numerischen Index“ zuzuordnen, „der nicht von irgend einer physischen Eigenschaft abgeleitet ist, die das einzelne Ding besitzt, sondern der seine Bedeutung im Hinblick auf den ganzen Komplex von Mittel-Zweck-Verhältnissen wiedergibt oder in dem diese sich ausdrückt“ (Hayek 1976, 113).
Der Marktteilnehmer braucht nun „bei jeder kleinen Veränderung nur diese quantitativen Indices (oder ,Werte’) zu betrachten, in denen alle relevanten Informationen enthalten sind“ (Ebd.). Der Markt enthalte ein „System von Fernvermittlungen, das die einzelnen Produzenten instand setzt, nur mit Hilfe der Beobachtung von ein paar Zeigern […] ihre Tätigkeit an Änderungen anzupassen, von denen sie nie mehr zu wissen brauchen, als sich in der Preisbewegung widerspiegelt“ (Ebd., 115).
Das mag für die Aufgabe stimmen, herauszufinden, ob das jeweilige Produkt unter oder über dem gesellschaftlich durchschnittlichen notwendigen Aufwand liegt und auf zahlungsfähige Nachfrage trifft. Die diesbezüglichen Informationen über Veränderungen lassen sich über Preissignale in den Ketten der Vor- und Hilfsprodukte einer Ware schnell weiterleiten.
Als problematisch erweist sich aber die Behauptung, alle relevanten Aspekte des Wirtschaftsgutes in einem numerischen Index darstellen und alle einschlägigen Sachinformationen in einem leicht handhabbaren quantitativen Informationsinhalt bündeln zu können.
Beispiele für bereits gegenwärtig existierende qualitative Indikatoren sind: die Materialintensität pro Serviceeinheit (MIPS), der DGB-Index ‚gute Arbeit’ und der Human-Development-Index.
Diese qualitativen Indikatoren gibt es aufgrund einer Erfahrung: Preise sind unterkomplexe Informationskonzentrate. Sie sind nicht in der Lage, das Konsequenzenspektrum wirtschaftlichen Handelns in aller Breite sichtbar zu machen. Vieles, wofür sich kein Marktpreis bildet bzw. nicht bilden kann (z. B. Lebensqualität des Arbeitens, Gesundheit u. a.), entzieht sich monetärer Bewertung.
Marktpreise reagieren überdies auf aktuelle Knappheiten (z. B. des Erdöls) und berücksichtigen nicht zukünftige Knappheiten. Die These stimmt nicht, die Preisen seien eine Kurzschrift, mit der sämtliche maßgebliche Informationen in Bezug auf die relativen Nutzen und Kosten auf kostensparende Weise kommuniziert werden können. Schlussendlich kennen Marktwirtschaftler von vielem den Preis, nicht aber den Wert.
Veränderung der Bilanzierung
Bereits in der Gegenwart breiten sich Produktlinienanalysen, Umweltbilanzen, Umweltverträglichkeitsprüfungen und Technikfolgeabschätzungen aus. Diese Wissensinfrastruktur vergegenwärtigt die mit den Produkten, der Produktion und dem Verbrauch verbundenen Effekte, Voraussetzungen und Rückkoppelungen.
Anstrebenswert ist eine alle Voraussetzungen und Wirkungen des jeweiligen Betriebs umfassende Bilanzierung und ein nicht ausschließlich finanzielles, sondern auch die qualitativen Indikatoren einschließendes Rechnungswesen.
Viele Unternehmen fertigen bereits Sozial-und Umweltbilanzen an. Es gilt, sie weiter zu entwickeln, sie in umfassende Bilanzen zu integrieren und diese zur Grundlage wirksamer Steuerung zu machen. Erforderlich wird ein „stofflich-vieldimensionaler Wertbegriff“ im Unterschied zur Maxime „Wert ist, was Geld kostet oder bringt“ (Freimann 1984, 22).
Die „auf Wettbewerbsfähigkeit verkürzte Überlebenssicherung“ der Betriebe kann ebensowenig länger im Zentrum stehen (Pfriem 2011, 231) wie deren Eigennutzenmaximierung auf Kosten der Arbeitenden, der Mit- und Umwelt.
Einen viel versprechenden Ansatz bilden die gegenwärtigen Konzepte zu „Nachhaltigkeits-“ bzw. „Gemeinwohlbilanz“. Wer fragt, wie eine „Nachhaltigkeitsbilanz“ oder „Gemeinwohlbilanz“ aussehen kann, findet dazu Vorschläge bei Bender, Bernholt, Winkelmann (2012, 137-143) oder bei Christian Felber.[1]
Dass diese Autoren sich Illusionen über die Grenzen dieser Bilanzen in der kapitalistischen Ökonomie machen, mindert nicht den Wert der Konzepte für das Nachdenken über eine nachkapitalistische Gesellschaft. (Zum in diesen Bilanzen (noch ?) nicht gelösten Problem der „Umrechnung“ von Qualität auf Quantität („Bilanzpunkte“) vgl. Creydt 2021, § 6.)
Die „mehrdimensionale Wertrechnung“, die auch die schwer bezifferbaren Qualitäten berücksichtigt, „führt, anders als die herkömmliche volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, zu keinem ein-deutigen (oder ein-äugigen) Maßstab ökonomischen Handelns. Der Grad gesellschaftlicher Wohlfahrt kann nur durch Abwägung […] von quantitativen und qualitativen Faktoren (Lebensstandard und Lebensqualität) bestimmt werden, muss also durch politischen Dialog entschieden werden. Dies ist ein Nachteil hinsichtlich der modelltheoretischen Praktikabilität, entspricht jedoch in weit höherem Maße der Realität als die Reduktion ökonomischen Handelns auf monetarisierte und kommerzielle Vorgänge“ (Hauchler 1985, 56).
Es „verleitet ein […] aggregierter Bilanzierungsversuch tendenziell dazu, die Komplexität sozialer Phänomene durch Homogenisierung zu übergehen“ (Pfriem 2011, 188). Solche Konzepte stoßen an die Grenze der Unvergleichbarkeit qualitativ verschiedener Güter und Arbeiten.
Wir haben in diesem Artikel nicht sämtliche Argumente für Märkte als zentrale Institution wirtschaftlicher Vermittlung diskutiert, sondern uns auf diejenigen konzentriert, die in einer Gesellschaft des guten Lebens massiv an Geltung einbüßen. Not-wendig wird die Ablösung der herkömmlichen eindimensionalen betriebs- und volkswirtschaftlichen Rechnungsweisen durch „mehrdimensionale Erfolgskonzepte“ (Ebd.).
Die Überwindung der herkömmlichen betriebs- und volkswirtschaftlichen Rechnungsweisen „durch eine komplexere Wertorientierung zerstört die (scheinbare) Rechenhaftigkeit, Eindeutigkeit und ‚Eleganz? der ökonomischen Modelle. Das ist unbequem und desillusionierend“ (Hauchler 1985, 58), wird aber angesichts der Unterkomplexität dieser Modelle gegenüber der Realität erforderlich.
Literatur:
Bender, Harald; Bernhold, Norbert; Winkelmann, Bernd 2012: Kapitalismus und dann? Systemwandel und Perspektiven gesellschaftlicher Transformation. Hg. von der Akademie Solidarische Ökonomie. München
Creydt, Meinhard 2014: Wie der Kapitalismus unnötig werden kann. Münster
Creydt, Meinhard 2017: Die Armut des kapitalistischen Reichtums und das gute Leben. München
Creydt, Meinhard 2021: Sieben konstruktive Fragen zur „Weltcommune“. In: http://www.meinhard-creydt.de/archives/1311
Creydt, Meinhard 2022: Die Antriebe für wirtschaftliche Aktivität in einer Gesellschaft des guten Lebens. In: Junge Welt, Dezember
Elson, Diane 1990: Markt-Sozialismus oder Sozialisierung des Markts. In: Prokla, Nr. 78
Felber, Christian 2008: Neue Werte für die Wirtschaft. Wien
Freimann, Jürgen 1984: Überwindung der Geldökonomie – Ansätze einer qualitativen Bewertung betriebswirtschaftlicher Strukturen und Prozesse. Kassel
Geser, Hans 1983: Strukturformen und Funktionsleistungen sozialer Systeme: ein soziologisches Paradigma. Opladen
Hauchler, Ingomar 1985: Rücksicht – Für eine ökologisch-ökonomische Gesamtrechnung. In: Sozialismus, 11. Jg., H. 2
Hayek, Friedrich August 1976: Individualismus und wirtschaftliche Ordnung. Salzburg
Imhof, Werner 2004: Das schwierige Einfache: gesellschaftliche Produktion ohne Austausch und Geld. In: Fremdheit und Aneignung. Materialien der 48. Kalenderwoche 2002/2003. Bochum
Leichter, Otto 1923: Die Wirtschaftsrechnung in der sozialistischen Gesellschaft. In: Marx-Studien. Hg. von Max Adler und Rudolf Hilferding. Fünfter Band, erstes Heft. Wien
Mandel, Ernest o.J.: Zur Verteidigung der sozialistischen Planwirtschaft. o.O., 83 S. (dt. Übersetzung aus New Left Review Nr. 159)
Mazzucato, Mariana 2014: Das Kapital des Staates. Eine andere Geschichte von Innovation und Wachstum. München
Smith, Adam 2009: Der Wohlstand der Nationen. Frankfurt M.
Winkelmann, Marc 2016: Auf’s Ganze. In: Enorm – Wirtschaft. Gemeinsam. Denken. 7. Jg., H.1. Hamburg
Wöhe, Arthur 2020: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 27. Auflage. München
[1]
Felber führt als Beispiel für die Umsetzbarkeit seiner „Gemeinwohlbilanz“ im Hier und Jetzt gern an, die große Sparda-Bank stelle bereits eine Gemeinwohlbilanz auf, verschweigt aber eine Kleinigkeit. Der Chef dieser Bank, Helmut Lind, distanziert sich von Felbers Maßgaben in puncto Dividende, Einkommen und Vermögen. „In letzter Konsequenz würden sie bedeuten, dass wir auf einen Sozialismus zusteuern sollten. Allen gehört alles. Das ist mir zu extrem, zu dogmatisch“ (Lind, zit. n. Winkelmann 2016, 36f.).